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Wie prüfe ich den Reifendruck bei meinem Auto?

30. September 2025

Reifendruck prüfen leicht gemacht – Schritt-für-Schritt-Anleitung für PKW, Winter- und Allwetterreifen

Person prüft Reifendruck an einem Auto Foto von Andrea Piacquadio auf Pexels

Der richtige Reifendruck ist ein kleines Detail mit großer Wirkung: Sicherheit, Fahrkomfort, Bremsweg und sogar der Spritverbrauch hängen direkt davon ab. Wer den Reifendruck regelmäßig prüft, schont nicht nur die Reifen, sondern auch den Geldbeutel. Trotzdem wissen viele Autofahrer nicht genau, wie man den Reifendruck prüfen sollte oder welche Werte für Autoreifen gelten.

Wie geht man beim Prüfen des Reifendrucks richtig vor? Welche typischen Fehler gilt es zu vermeiden? Und was ist zu beachten, wenn es um spezielle Situationen wie kalte Temperaturen, lange Fahrten oder voll beladene Fahrzeuge geht?

Warum ist der richtige Reifendruck so wichtig?

  • Sicherheit: Zu niedriger Reifendruck verlängert den Bremsweg und verschlechtert die Fahrstabilität.
  • Reifenverschleiß: Ein falscher Druck führt zu ungleichmäßiger Abnutzung – das verkürzt die Lebensdauer.
  • Kraftstoffverbrauch: Schon 0,3 bar zu wenig erhöhen den Verbrauch um mehrere Prozent.
  • Komfort: Zu hoher Druck macht das Fahren unruhig und hart.

Besonders bei langen Fahrten, voller Beladung oder wechselnden Wetterbedingungen ist der richtige Reifendruck bei PKWs entscheidend.

Was ist beim Kontrollieren des Reifenluftdrucks zu berücksichtigen?

Kalte Reifen messen

Der Luftdruck sollte immer bei kalten Reifen gemessen werden. Grund ist, dass sich beim Fahren der Reifen erwärmt, wodurch der Druck steigt und die Messung verfälscht wird.

Herstellerangaben beachten

Der korrekte Druck ist nicht bei allen Autos gleich. Hinweise finden sich:

  • auf einem Aufkleber an der Fahrertür oder im Tankdeckel,
  • in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs,
  • in den Herstellerunterlagen zum jeweiligen Reifen.

Last und Geschwindigkeit einbeziehen

Je nach Beladung oder hoher Geschwindigkeit (z. B. auf der Autobahn) sind höhere Druckwerte nötig. Hersteller geben oft unterschiedliche Werte für „normal“ und „voll beladen“ an.

Luftdruckmessgerät von BOGE mit rotem Rahmen und Skala in kg/cm² und lb/in²
Foto von Wälz auf Pixabay

Schritt-für-Schritt: Reifendruck beim Auto prüfen

1. Geeignetes Messgerät finden

  • An Tankstellen gibt es kostenlose oder günstige Druckluftgeräte mit Anzeige.
  • Alternativ lohnt sich ein eigenes digitales Manometer für zu Hause – praktisch für regelmäßige Checks.

2. Ventilkappen abnehmen

Jeder Reifen hat ein Ventil mit einer kleinen Schutzkappe. Diese muss abgeschraubt werden, bevor das Messgerät angesetzt wird.

3. Messgerät ansetzen

Das Gerät wird fest auf das Ventil gedrückt. Ein Zischen zeigt, dass Luft entweicht – sollte das Geräusch nicht verstummen, muss die Position des Messgeräts korrigiert werden.

4. Druck ablesen

Die Anzeige für Reifendruck zeigt den aktuellen Wert in bar (oder psi).

5. Anpassen

  • Ist der Druck zu niedrig, einfach am Gerät Luft nachfüllen.
  • Ist er zu hoch, etwas Luft ablassen, bis der Sollwert erreicht ist.

6. Ventilkappen wieder aufsetzen

Nicht vergessen: Die Kappen schützen das Ventil vor Schmutz und Feuchtigkeit.

Wie oft sollte man den Reifendruck prüfen?

  • Mindestens einmal im Monat
  • Vor jeder längeren Fahrt
  • Bei starken Temperaturwechseln (z. B. beim Wechsel auf Winterreifen)

Auch bei Fahrzeugen mit automatischer Reifendruckkontrolle ist ein regelmäßiger Check sinnvoll – denn das System warnt meist erst bei starkem Abweichen.

Reifendruck für Sommer-, Winter- und Allwetterreifen

Druck bei Sommerreifen

Sommerreifen sind für warme Temperaturen und trockene Straßen ausgelegt. Der Reifendruck sollte hier exakt nach Herstellerangabe eingestellt werden – in der Regel zwischen 2,2 und 2,5 bar. Wichtig ist, den Druck bei längeren Autobahnfahrten oder voller Beladung leicht zu erhöhen, da sich die Reifen durch Hitze schneller ausdehnen.

Druck bei Winterreifen

Bei Winterreifen spielt der Luftdruck eine noch größere Rolle. Kalte Temperaturen lassen den Druck automatisch sinken, weil sich die Luft im Reifen zusammenzieht. Deshalb empfiehlt es sich, im Winter etwa 0,2 bar mehr als den Normalwert einzustellen. So bleibt auch bei Minusgraden die optimale Straßenlage erhalten, und der Reifen kann seine Haftung im Schnee oder auf nasser Fahrbahn voll entfalten.

Reifendruck bei Allwetterreifen

Allwetterreifen müssen zu jeder Jahreszeit zuverlässig funktionieren – im Sommer wie im Winter. Der richtige Druck liegt hier genauso wie bei Sommer- oder Winterreifen in den Herstellerangaben. Entscheidend ist die regelmäßige Kontrolle, vor allem bei starken Temperaturwechseln, da Allwetterreifen durch die flexible Gummimischung empfindlicher auf Druckschwankungen reagieren können.

Reifendruck: Typische Probleme und ihre Ursachen

Reifen verliert Druck

Ein langsamer Druckverlust im Autoreifen kann viele Ursachen haben, zum Beispiel:

  • undichte Ventile,
  • kleine Schäden im Gummi,
  • Haarrisse in der Felge,
  • oder schlicht Temperaturschwankungen.

Anzeige für Reifendruck leuchtet

Moderne Autos haben ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS). Leuchtet die Anzeige für Reifendruck, bedeutet das: Ein Reifen weicht deutlich vom Sollwert ab. Dann sollte sofort an einer Tankstelle oder in einer Werkstatt kontrolliert und nachjustiert werden.

Nahaufnahme eines Autoreifens mit sichtbarer Lauffläche und Reifenbeschriftung
Foto von Obi auf Unsplash

Übersicht: Häufige Fragen zum Reifendruck

Wie hoch sollte der Reifendruck bei einem PKW sein?

Meist zwischen 2,0 und 2,5 bar – abhängig vom Fahrzeug und der Beladung. Genaue Werte stehen in den Herstellerangaben.

Ändert sich der Reifendruck durch das Wetter?

Ja. Bei sinkenden Temperaturen fällt der Luftdruck automatisch ab, weil sich die Luft im Reifen zusammenzieht. Schon 10 °C weniger bedeuten ca. 0,1 bar weniger Druck. Deshalb sollte vor allem im Herbst und Winter häufiger kontrolliert werden.

Muss der Reifendruck auch beim Ersatzrad stimmen?

Unbedingt. Das Ersatz- oder Notrad liegt oft monatelang ungenutzt im Kofferraum und verliert dabei Luft. Im Ernstfall hilft nur ein Ersatzrad, das den richtigen Druck hat – also regelmäßig prüfen.

Sollte der Reifendruck bei voll beladenem Auto angepasst werden?

Ja. Wer mit viel Gepäck oder mehreren Mitfahrern unterwegs ist, sollte sich an den höheren Druckwerten orientieren, die der Hersteller für „volle Beladung“ angibt. Diese Werte stehen meist im Tankdeckel oder in der Fahrertür.

Kann ich den Reifendruck an der Tankstelle kostenlos prüfen?

Viele Tankstellen bieten Druckluftgeräte kostenlos an, andere gegen eine kleine Gebühr. Der Vorteil: Neben dem Luftdruck lässt sich damit oft auch gleich Luft nachfüllen. Für Vielfahrer lohnt sich ein eigenes digitales Manometer.

Warum haben moderne Autos ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS)?

Das RDKS ist seit 2014 in Neuwagen Pflicht und warnt automatisch, wenn der Druck deutlich abfällt. Trotzdem ersetzt es nicht die regelmäßige manuelle Kontrolle, da kleinere Abweichungen nicht immer angezeigt werden.

Kann ich beim Reifendruck etwas falsch machen?

Ja, ein häufiger Fehler ist das Prüfen nach längerer Fahrt, wenn die Reifen warm sind. Dadurch wird der Druck höher angezeigt, als er tatsächlich ist. Auch das Vergessen der Ventilkappen ist problematisch – Schmutz oder Feuchtigkeit können das Ventil beschädigen.

Ist ein leicht abweichender Druck vorne und hinten normal?

Ja, in vielen Fahrzeugen ist der empfohlene Druck an der Vorderachse und Hinterachse unterschiedlich. Das hängt mit der Lastverteilung und dem Fahrverhalten zusammen. Deshalb immer auf die vom Hersteller angegebenen Werte achten.

Fazit: Reifendruck prüfen lohnt sich immer

Ein kurzer Stopp zum Reifendruck prüfen dauert nur wenige Minuten, bringt aber große Wirkung: mehr Sicherheit auf der Straße, kürzere Bremswege, geringeren Kraftstoffverbrauch und längere Lebensdauer der Reifen. Wer regelmäßig kontrolliert, verhindert unnötigen Verschleiß und unangenehme Überraschungen.

Kommt es dennoch vor, dass ein Reifen trotz korrekter Pflege immer wieder Luft verliert, steckt meist ein technisches Problem dahinter. In diesem Fall ist eine Prüfung durch eine Fachwerkstatt die richtige Entscheidung. So bleibt das Fahrzeug zuverlässig, und die Fahrt sicher – zu jeder Jahreszeit.