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Was ist Carsharing? So funktioniert's!

23. September 2025

Wie funktioniert Carsharing genau? Was muss man beim privaten Carsharing beachten? Vorteile & Nachteile auf einen Blick.

Carsharing Autofahrer am Steuer mit Navigationssystem im Auto Foto von Paul Hanaoka auf Unsplash

Ein eigenes Auto zu besitzen ist praktisch, bringt aber auch viele Verpflichtungen mit sich: Anschaffungskosten, Versicherung, Steuer, Wartung und Reparaturen. Genau hier setzt Carsharing an: Mehrere Menschen teilen sich ein Fahrzeug oder einen ganzen Fuhrpark, anstatt selbst eines zu besitzen. Dieses Prinzip hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen – nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleineren Gemeinden. Doch wie funktioniert Carsharing genau?

Was ist Carsharing?

Carsharing bedeutet, dass sich mehrere Menschen ein Auto oder eine ganze Flotte von Fahrzeugen teilen, anstatt selbst eines zu besitzen. Wer ein Auto braucht, bucht es für einen bestimmten Zeitraum und gibt es anschließend wieder frei. So lassen sich die Vorteile der individuellen Mobilität nutzen, ohne die vollen Kosten und Verpflichtungen eines eigenen Autos zu tragen.

Besonders praktisch ist, dass Carsharing für viele Alltagssituationen geeignet ist: den schnellen Einkauf, einen Besuch bei Freunden oder auch einen Wochenendausflug. Es gibt zwei Hauptmodelle, die sich in der Praxis etabliert haben:

  1. Stationsbasiertes Carsharing:
    • Fahrzeuge haben feste Abhol- und Rückgabestationen.
    • Vorteil: Planungssicherheit, da das Auto garantiert an einem bestimmten Ort verfügbar ist.
    • Nachteil: Weniger spontan, da die Rückgabe am selben Standort erfolgen muss.
  2. Free-Floating Carsharing:
    • Autos stehen flexibel im Stadtgebiet verteilt.
    • Sie werden per App gebucht und am Zielort abgestellt.
    • Vorteil: Sehr spontan und flexibel.
    • Nachteil: Abdeckung hängt von der jeweiligen Stadt und dem Anbieter ab.

In beiden Fällen läuft die Buchung meist über eine App oder Website. Dort werden Autos angezeigt, die verfügbar sind, und können per Klick reserviert werden.

Carsharing Kosten: Womit muss man rechnen?

Eines der wichtigsten Themen beim Carsharing sind die Kosten. Sie unterscheiden sich je nach Anbieter, Stadt und Modell, folgen aber meist einer ähnlichen Struktur.

  • Grundgebühr: Manche Anbieter erheben eine monatliche Pauschale, die sich vor allem lohnt, wenn das Angebot regelmäßig genutzt wird. Andere verzichten komplett darauf, sodass nur die tatsächliche Fahrt bezahlt wird.
  • Nutzungsgebühr: Die Abrechnung erfolgt meist pro Minute, Stunde oder Tag. Für kurze Fahrten innerhalb der Stadt ist die minutengenaue Abrechnung praktisch, während sich für Ausflüge ins Umland eher ein Tages- oder Wochentarif anbietet.
  • Kilometerpreis: Zusätzlich zum Zeitpreis fällt bei vielen Anbietern ein Betrag pro gefahrenem Kilometer an. Dieser kann – je nach Tarif – zwischen wenigen Cent bis hin zu über 0,30 € liegen. Bei längeren Fahrten lohnt es sich deshalb, vorher genau in die Preistabelle zu schauen.
  • Inklusive Kosten: Was Carsharing besonders komfortabel macht: Viele Fixkosten sind bereits enthalten. Versicherung, Steuer, Wartung und oft sogar der Kraftstoff oder das Laden bei E-Autos sind im Preis inbegriffen. Das spart Aufwand und macht die Kosten übersichtlicher.

Vorteile von Carsharing

Carsharing bietet viele Vorteile – sowohl für Nutzer:innen als auch für die Gesellschaft:

  • Kosteneffizienz: Beim Carsharing fallen keine hohen Fixkosten wie Versicherung oder Reparaturen an. Man zahlt nur dann, wenn das Auto tatsächlich genutzt wird. Das macht Carsharing vor allem für Gelegenheitsfahrer:innen deutlich günstiger als ein eigenes Auto.
  • Flexibilität: Ein Auto steht genau dann zur Verfügung, wenn es gebraucht wird – für den Einkauf, den spontanen Besuch bei Freunden oder auch den Wochenendausflug. Gerade im städtischen Raum bedeutet das: volle Mobilität ohne eigenes Fahrzeug in der Garage.
  • Vielfalt: Viele Anbieter stellen unterschiedliche Fahrzeugtypen bereit. Wer in der Stadt unterwegs ist, kann einen kleinen und wendigen Wagen wählen, für den Umzug oder den Großeinkauf steht ein Transporter oder Kombi bereit. Diese Auswahl ist mit einem eigenen Auto kaum möglich.
  • Nachhaltigkeit: Carsharing reduziert die Zahl der Fahrzeuge in den Städten. Weniger Autos bedeuten weniger Verkehr, weniger Staus und weniger Abgase. Studien zeigen, dass ein Carsharing-Auto bis zu 20 private Fahrzeuge ersetzen kann. Das entlastet die Umwelt und schafft Platz in dicht besiedelten Gebieten.
  • Ideal für Gelegenheitsfahrer:innen: Wer nur selten ein Auto braucht – etwa, weil der Alltag sonst mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt wird – profitiert besonders.
Weißes Auto auf Parkplatz, Kia Fahrzeug neben rotem Auto, Sommer, Bäume im Hintergrund
Foto von Seungmin Yoon auf Unsplash

Nachteile & Grenzen von Carsharing

So praktisch Carsharing ist, gibt es auch Punkte, die bedacht werden sollten:

  • Verfügbarkeit: In großen Städten gibt es meist viele Fahrzeuge und Anbieter, sodass sich schnell ein Auto buchen lässt. In ländlichen Regionen ist das Angebot dagegen oft deutlich eingeschränkt oder gar nicht vorhanden, was die Nutzung erschwert.
  • Kosten bei Vielnutzung: Für Gelegenheitsfahrten ist Carsharing günstig. Wer jedoch täglich pendelt oder regelmäßig längere Strecken fährt, zahlt durch Zeit- und Kilometerpreise schnell mehr als für die laufenden Kosten eines eigenen Autos.
  • Abhängigkeit vom Anbieter: Nutzer:innen sind darauf angewiesen, dass der Anbieter Fahrzeuge in gutem Zustand bereitstellt. Bei E-Autos spielt zudem die Reichweite und Ladeinfrastruktur eine Rolle. Ist gerade kein Auto verfügbar oder das nächste Fahrzeug weit entfernt, kann das unpraktisch sein.

Auto privat vermieten: Carsharing als Chance

Carsharing muss nicht immer über große Anbieter laufen – auch Privatpersonen können ihr Auto teilen. Gerade wenn ein Fahrzeug oft ungenutzt vor der Haustür steht, ist das eine interessante Möglichkeit: Statt dass es stillsteht, kann es anderen Menschen Mobilität bieten und gleichzeitig etwas Geld in die Haushaltskasse bringen.

1. Direkt vermieten, z. B. an Freunde oder Bekannte 

  • Hier wird das Auto im kleinen Kreis weitergegeben.
  • Wichtig: Ein schriftlicher Mietvertrag sollte trotzdem aufgesetzt werden (z. B. mit Angaben zum Fahrzeugzustand, Kilometerstand und Haftung).
  • Die eigene Kfz-Versicherung muss informiert werden, damit klar ist, ob die Vermietung abgesichert ist.

2. Vermietung über eine Plattform

  • Registrierung und Verwaltung laufen digital über Carsharing-Plattformen.
  • Versicherungsschutz ist meist integriert, zusätzlich stellen viele Anbieter Musterverträge zur Verfügung.
  • Die Plattform übernimmt Buchung, Bezahlung und oft auch die rechtliche Absicherung.
  • Vorteil: Weniger organisatorischer Aufwand und größere Reichweite.

Wichtig ist in beiden Fällen, dass mehr Nutzung auch mehr Abnutzung bedeutet – regelmäßige Wartung bleibt also unverzichtbar. Außerdem müssen die Einnahmen aus der Vermietung dem Finanzamt gemeldet werden, in der Regel fällt darauf Einkommenssteuer an. Ganz entscheidend ist schließlich eine seriöse Absicherung durch einen klaren Mietvertrag und die richtige Versicherung, damit alle Beteiligten im Ernstfall geschützt sind.

Fazit: Carsharing als flexible Alternative

Carsharing ist eine moderne Antwort auf steigende Kosten und Umweltfragen im Straßenverkehr. Es ermöglicht Mobilität ohne feste Verpflichtungen und bietet sowohl für Privatpersonen, die ihr Auto vermieten möchten, als auch für Nutzer:innen, die flexibel bleiben wollen, spannende Möglichkeiten.

Ob als Ersatz für ein eigenes Auto oder als Ergänzung – Carsharing ist längst mehr als ein Trend. Es zeigt, wie Mobilität in Zukunft aussehen kann: flexibel, nachhaltig und an den tatsächlichen Bedarf angepasst.